Helmstedter Geschichte....
Wie Bad Helmstedt entstand
Für Herzog Carl I (1713-1780) Grund genug 1755 ein Badehaus über der nach ihm benannten Carlsquelle zu errichten. Im Laufe der nächsten Jahre wurden weitere Quellen. Der Herzögliche Leibarzt, Dr. Johann Heinrich von Meibom war von der heilkräftigen Wirkung des Wassers überzeugt und setzte sich für den Ausbau und die Nutzung der Quelle ein. Es entstanden weitere Bade- und Gästehäuser. Der Kurbetrieb lief gut an. Es wurde ein Park angelegt, zwei Logierhäuser, ein Theater und als baulicher Höhepunkt der Wilhelms-Cursaal, der als Speisesaal diente. Von den Logierhäusern ist bis heute nur eines erhalten, das heutige Hotel Gesundbrunnen.
Was sind wir Gott für Dank schuldig, dass er uns für so viele Gebrechen eine so vortreffliche Arznei umsonst und im Überfluß gegeben hat. So beschrieb der Helmstedter Stadtphysikus Thedel von Hagen 1755 den neu entdeckten “vortreflichen martialischen Gesundbrunnen im Lappwald.
Im Laufe seiner Geschichte kam der Kurbetrieb mehrmals zum Erliegen, auch während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763). 1789 kaufte Dr. Conrad Gerecke, Oberamtmann der Domäne St. Ludgeri, das desolate Bad und ließ es bis 1795 zu einem herrschaftlichen Kuranwesen umbauen. Nach dessen Tod bereicherte Carl Julius Borcherdt den Kurbetrieb mit einem weiteren geistlichen Vergnügen: das Brunnentheater wurde eröffnet. Später hielt auch das Glücksspiel Einzug.
So wie unser Kurbad die Besitzer wechselte, so wurde ihm mit den jeweils amtierenden Herzögen neue Namen verliehen. Die Carls-Quelle wurde zum Ferdinandsbad, denn ab 1844 hieß der neue Besitzer Carl Ferdinand Meier.
Das Bad hat immer wieder Höhen und Tiefen erlebt.
Die Dritte Blütezeit war von 1870 bis 1894. Ein Konsortium aus Braunschweiger und Magdeburger Kaufleuten wollte den Kurbetrieb wieder aufleben lassen. Friedrich Wilhelm Schöttler baute 1869 als zweite Gaststätte die Villa Waldfriede, den heutigen Quellenhof und errichtete sich ein Denkmal: das Löwendenkmal, zur Erinnerung an gefallene Braunschweiger Soldaten. In dieser Zeit entstanden auch die Landvillen, die heute noch zu sehen sind. Das Theaterleben im Brunnental blühte auf.
Foto: Wulf Hein
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